Quo vadis Wasserstoff? ETFs im Bereich Wasserstoff

Im heutigen Artikel widmen wir uns einem Thema, das in der Welt der erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeutung gewinnt: Wasserstoff. Als Schlüsseltechnologie der Energiewende bietet Wasserstoff nicht nur Lösungen für eine saubere Zukunft, sondern auch spannende Investmentmöglichkeiten. Doch wie viel Potenzial steckt tatsächlich in diesem Sektor, und welche ETFs eignen sich, um an diesem Wachstum teilzuhaben? Begleiten Sie uns auf einer Reise durch die Chancen, Risiken und Möglichkeiten, die die Wasserstoffwirtschaft bietet.

Die Rolle von Wasserstoff in der Energiewende

Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle in der Dekarbonisierung der Wirtschaft und bietet Anlegern zahlreiche Investitionsmöglichkeiten. Grüner Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, ermöglicht nicht nur die Speicherung überschüssiger Energie, sondern kann fossile Brennstoffe in der Stromproduktion ersetzen – ein Vorteil, der langfristig zu einer hohen Nachfrage führen dürfte. In der Mobilität bietet Wasserstoff das Potenzial für emissionsfreie Lösungen, insbesondere im Schwerlastverkehr, in der Schifffahrt und in der Luftfahrt, wo Batterietechnologien oft an ihre Grenzen stoßen. Investoren könnten von einem Paradigmenwechsel profitieren, da Unternehmen, die Wasserstofftechnologien entwickeln, einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil erhalten könnten.

Auch schwer zu dekarbonisierende Industrien wie Stahl-, Zement- und die Chemieproduktion könnten auf Wasserstoff setzen, um ihre CO2-Emissionen erheblich zu senken. Dies eröffnet Investoren neue Möglichkeiten in Märkten, die auf eine saubere Produktion umstellen. Wasserstoff als Ersatz für fossile Brennstoffe im Wärmesektor ist ein weiteres Beispiel dafür, wie breit der Markt für diese Technologie sein könnte.

Chancen des Wasserstoffsektors

Die umfassende Unterstützung durch Regierungen weltweit stärkt das Investmentpotenzial für Wasserstoff. Milliarden-schwere Förderprogramme und politische Strategien, wie die EU-Initiative zur Produktion von 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs bis 2030, schaffen eine solide Basis für die Expansion dieses Sektors. Diese Subventionen senken die Einstiegshürden für Unternehmen und können langfristig die Marktchancen für Anleger erhöhen.

Technologische Fortschritte in der Elektrolyse und die sinkenden Kosten erneuerbarer Energien erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit von grünem Wasserstoff. Diese Entwicklungen könnten eine dynamische Preisentwicklung nach unten auslösen und so die Margen für Unternehmen im Wasserstoffsektor verbessern. Für Investoren bedeutet dies potenziell steigende Renditen, wenn der Markt diese Effizienzgewinne realisiert.

Zusätzlich ist die steigende Nachfrage aus Industrien wie der Schwerindustrie, der Mobilität und der Energiebranche ein starker Indikator für nachhaltiges Wachstum. Ein diversifiziertes Investment in diesen Sektor ermöglicht es Anlegern, von der anhaltenden Transformation hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft zu profitieren.

Risiken des Wasserstoffsektors

Die Risiken des Wasserstoffmarktes sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die hohen Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff machen ihn aktuell weniger wettbewerbsfähig als fossile Alternativen. Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, müssen mit erheblichen Infrastruktur- und Forschungskosten rechnen. Für Anleger könnte dies auf kurzfristige Volatilität und Unsicherheiten bei der Rendite hinweisen.

Regulatorische Unsicherheiten stellen ein weiteres Risiko dar. Regierungswechsel oder wirtschaftliche Krisen könnten die politische Unterstützung gefährden und somit den Ausbau des Sektors bremsen. Investoren sollten auch die Debatte in Deutschland berücksichtigen, wo der Einsatz von Wasserstoff als Ersatz für Benzin im Straßenverkehr kontrovers diskutiert wird. Kritiker bemängeln die geringere Effizienz von Brennstoffzellenfahrzeugen im Vergleich zu batterieelektrischen Alternativen und die kostspielige Infrastruktur. Auf der anderen Seite betonen Befürworter die Vorteile von Wasserstoff im Schwerlastverkehr und in Bereichen, in denen Batterien nicht praktikabel sind. Diese Unsicherheiten könnten die Marktentwicklung und somit die Investmentaussichten beeinflussen.

Darüber hinaus könnte der Wettbewerb durch alternative Technologien wie Batterien in bestimmten Anwendungen die Verbreitung von Wasserstoff behindern. Unternehmen, die nicht in der Lage sind, sich auf spezifische Marktanforderungen zu konzentrieren, könnten an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, was sich negativ auf die Aktienkurse auswirken würde.

ETFs als Investment-Möglichkeit

Wo also investieren, wenn Wasserstoff als Schlüsseltechnologie so vielversprechend ist? Wir haben uns den ETF-Markt angeschaut und werfen im Folgenden einen genaueren Blick auf die drei wichtigsten wasserstoff-ETFs, ihre Kennzahlen und Positionen: 

  1. L&G Hydrogen Economy UCITS ETF (WKN: A2QMAL)
    • Index: Solactive Hydrogen Economy Index
    • Anbieter: Legal & General Investment Management
    • Auflagedatum: 1. Februar 2021
    • Fondsvolumen: ca. 339 Mio. Euro
    • Performance 2024: -2,10%
    • Top-7-Positionen:
      • Plug Power Inc. (WKN: A1JA81)
      • Ballard Power Systems Inc. (WKN: A0RENB)
      • ITM Power Plc (WKN: A0B57L)
      • NEL ASA (WKN: A0B733)
      • Ceres Power Holdings Plc (WKN: A2NB49)
      • FuelCell Energy Inc. (WKN: A2PKHA)
      • Bloom Energy Corporation (WKN: A2JQTG)
  1. VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF (WKN: A2QMWR)
  • Index: MVIS Global Hydrogen Economy Index
  • Anbieter: VanEck
  • Auflagedatum: 26. März 2021
  • Fondsvolumen: ca. 61 Mio. Euro
  • Performance 2024: -25,38%
  • Top-7-Positionen:
    • Plug Power Inc. (WKN: A1JA81)
    • Ballard Power Systems Inc. (WKN: A0RENB)
    • NEL ASA (WKN: A0B733)
    • ITM Power Plc (WKN: A0B57L)
    • Ceres Power Holdings Plc (WKN: A2NB49)
    • FuelCell Energy Inc. (WKN: A2PKHA)
    • Bloom Energy Corporation (WKN: A2JQTG)
  1. BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy UCITS ETF (WKN: A3DDSN)
    • Index: ECPI Global ESG Hydrogen Economy Index
    • Anbieter: BNP Paribas Asset Management
    • Auflagedatum: Informationen nicht verfügbar
    • Fondsvolumen: ca. 16 Mio. Euro
    • Performance 2024: -6,35%
    • Top-7-Positionen:
      • Plug Power Inc. (WKN: A1JA81)
      • Ballard Power Systems Inc. (WKN: A0RENB)
      • NEL ASA (WKN: A0B733)
      • ITM Power Plc (WKN: A0B57L)
      • Ceres Power Holdings Plc (WKN: A2NB49)
      • FuelCell Energy Inc. (WKN: A2PKHA)
      • Bloom Energy Corporation (WKN: A2JQTG)

Ein kleiner Ausblick bis 2030

Die kommenden Jahre werden entscheidend für die Entwicklung des Wasserstoffsektors sein. 2025 dürfte die Nachfrage weiter steigen, getrieben durch den Ausbau staatlicher Förderprogramme und die zunehmende Kommerzialisierung von Technologien im Bereich der Elektrolyse und Brennstoffzellen. Investoren können in dieser Phase von der erhöhten Aufmerksamkeit für Unternehmen im Wasserstoffbereich profitieren, da neue Märkte erschlossen werden und sich die Kosteneffizienz verbessert.

Bis 2030 wird erwartet, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle in der Dekarbonisierung verschiedener Industrien einnimmt. Mit der angestrebten Produktion von 10 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff in der EU und einer global wachsenden Infrastruktur könnten die Marktchancen für Unternehmen und Investoren erheblich zunehmen. Zudem wird Wasserstoff in Mobilitätslösungen wie Schwerlasttransporten, Schifffahrt und Luftfahrt vermehrt zum Einsatz kommen. Unternehmen, die in der Lage sind, sich an diese Trends anzupassen, könnten Anlegern attraktive Renditen bieten.

Allerdings bleiben Herausforderungen bestehen. Die Umsetzung der ambitionierten Wasserstoffstrategien erfordert enorme Investitionen, sowohl auf staatlicher als auch auf privater Seite. Regulatorische Unsicherheiten und der Wettbewerb durch alternative Technologien wie Batterien könnten die Geschwindigkeit der Marktakzeptanz beeinflussen. Investoren sollten daher langfristig planen und auf Unternehmen setzen, die strategisch gut positioniert sind und von den politischen sowie technologischen Fortschritten profitieren.

Quelle: PwC

Fazit

Greifen wir zum Schluss nochmal die Eingangsfrage auf: Quo vadis Wasserstoff? Die Antwort darauf hängt von zahlreichen Faktoren ab – technologischen Fortschritten, politischer Unterstützung und der Bereitschaft der Märkte, diese Schlüsseltechnologie zu adaptieren. Der Wasserstoffmarkt bietet Investoren enormes Potenzial, birgt jedoch auch erhebliche Risiken. Mit spezialisierten ETFs können Anleger diversifiziert in diesen Sektor investieren und von dessen zukünftigem Wachstum profitieren. Entscheidend ist, dass Investoren die Entwicklungen in der Branche, die politischen Rahmenbedingungen und die technologischen Fortschritte genau beobachten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. So könnte Wasserstoff nicht nur ein Schlüssel zur Energiewende sein, sondern auch ein Baustein für attraktive Renditen.

Disclaimer

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ETFs und Fonds können im Wert fallen und zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Deswegen muss man bei Investments in ETFs und Fonds immer mit seinem Finanzberater Rücksprache halten.

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