Gold bleibt gefragt – und das hat Gründe
Der Goldpreis hält sich im April 2025 stabil oberhalb von 3.000 US-Dollar pro Unze. In einem wirtschaftlichen Umfeld, das von geldpolitischen Unsicherheiten, geopolitischen Spannungen und nach wie vor spürbarer Inflation geprägt ist, bleibt Gold eine gefragte Anlageklasse. Seine Rolle als sicherer Hafen in Krisenzeiten ist unverändert.
Die wichtigsten Treiber:
- Erwartungen sinkender Leitzinsen in den USA und Europa
- Handelskonflikte und geopolitische Spannungen
- Verunsicherung durch schwankende Inflationsraten
Gold hat sich nicht nur als Absicherung gegen Währungsabwertung bewährt, sondern auch als strategischer Baustein für die langfristige Vermögenssicherung.
Geopolitische Spannungen: Wenn Handelspolitik Märkte bewegt
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus Anfang 2025 hat unmittelbare Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte. Die jüngst neu verkündeten Strafzölle u.a. auf chinesische Waren in Höhe von bis zu 145 % sowie entsprechende Gegenmaßnahmen aus Peking haben den internationalen Handel unter Druck gesetzt. Die Folge: massive Kursverluste an den Börsen, Rückgang des Anlegervertrauens und steigende Volatilität.
Hinzu kommt eine wachsende Unsicherheit über die künftige Rolle des US-Dollars als weltweite Leit- und Reservewährung. Sollte die amerikanische Außen- und Wirtschaftspolitik unter Trump weiter an Berechenbarkeit verlieren, droht ein Vertrauensverlust in die Stabilität des Dollars. In einem solchen Szenario könnte Gold vermehrt als alternative Wertreserve an Bedeutung gewinnen – nicht nur bei Privatanlegern, sondern auch auf institutioneller und staatlicher Ebene.
In einem solchen Umfeld rückt Gold als wertstabile Alternative verstärkt in den Fokus. Am 11. April 2025 stieg der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch von 3.245 US-Dollar je Unze. Analysten prognostizieren aufgrund der andauernden Unsicherheiten weitere Preissteigerungen. Goldman Sachs etwa hat seine Jahresendprognose auf 3.700 US-Dollar angehoben.
Digitaler Euro: Neue Währung, alte Fragen
Parallel dazu bereitet die Europäische Zentralbank die Einführung des digitalen Euros vor. Zwar soll dieser das Bargeld ergänzen, nicht ersetzen – dennoch wächst bei vielen Bürgern die Sorge um finanzielle Autonomie und Datenschutz. Die Idee eines staatlich kontrollierten, digitalen Zahlungsmittels stößt insbesondere bei vermögensbewussten Anlegern auf Skepsis.
Das gestiegene Interesse an Gold – ob physisch oder in digital handelbarer Form über ETPs – ist in diesem Zusammenhang nachvollziehbar. Gold steht für Werterhalt und Unabhängigkeit von staatlichen Eingriffen. In Zeiten potenziell weitreichender geldpolitischer Veränderungen wird es von vielen als vertrauenswürdige Absicherung betrachtet.
Physisches Gold: Klassisch, aber nicht immer praktikabel
Der Besitz von Goldbarren oder -münzen hat nach wie vor seine Berechtigung – insbesondere für Anleger, die auf physische Kontrolle Wert legen. Allerdings gehen damit Lager- und Sicherheitsfragen sowie illiquide Handelsbedingungen einher.
Für viele Investoren bieten moderne Finanzprodukte wie ETPs (Exchange Traded Products) eine praktikablere Lösung.
Was ist der Unterschied zwischen ETP und ETC?
Ein ETP (Exchange Traded Product) ist ein Oberbegriff für börsengehandelte Anlageprodukte, die einen zugrunde liegenden Vermögenswert abbilden – das können Rohstoffe, Aktienindizes oder Währungen sein. Ein ETC (Exchange Traded Commodity) ist eine spezielle Form des ETP, die sich ausschließlich auf Rohstoffe bezieht – z. B. Gold, Silber oder Öl. Gold-ETCs sind in der Regel physisch durch Gold hinterlegt und bieten Anlegern ein direktes Engagement in das Edelmetall, ohne die Lagerung selbst übernehmen zu müssen.
Gold 2.0: ETPs als effiziente Alternative
ETPs, insbesondere ETCs, ermöglichen den börslichen Handel mit physisch besichertem Gold. Sie bilden die Preisentwicklung des Edelmetalls nahezu eins zu eins ab und vereinen Sicherheit mit Flexibilität.
Die Vorteile:
- Börsentäglicher Handel mit hoher Liquidität
- Geringe Verwaltungsgebühren (teilweise unter 0,2 % p.a.)
- Keine Lager- oder Transportprobleme
- Volle Transparenz über Bestände und Verwahrstellen
Beliebte Gold-ETPs im Überblick (Stand April 2025)
Produktname | ISIN | Kosten p.a. | Besonderheit | Volumen (Assets under Management) |
Xetra-Gold | DE000A0S9GB0 | 0,36 % | Physische Auslieferung möglich | ca. 12 Mrd. EUR |
iShares Physical Gold ETC | IE00B4ND3602 | 0,19 % | Sehr niedrige Kosten, hohe Liquidität | ca. 15 Mrd. USD |
Invesco Physical Gold ETC | IE00B579F325 | 0,19 % | Lagerung in London, LBMA-zertifiziert | ca. 8 Mrd. USD |
WisdomTree Physical Swiss Gold | JE00B588CD74 | 0,39 % | Lagerung ausschließlich in der Schweiz | ca. 6 Mrd. USD |
Diese Produkte bieten Anlegern einen einfachen Zugang zur Wertentwicklung des Goldpreises – ohne die Komplexität physischen Besitzes.
Gold ist begrenzt – und die Förderung wird teurer
Ein oft unterschätzter Aspekt: Die Menge des weltweit jemals geförderten Goldes ist überschaubar. Würde man das gesamte Gold der Menschheitsgeschichte in einen Würfel gießen, hätte dieser eine Kantenlänge von nur etwa 20 Metern – ein Volumen von rund 8.000 Kubikmetern.
Hinzu kommt: Die Goldförderung wird zunehmend kostenintensiver. Die leicht zugänglichen Lagerstätten sind weitgehend erschöpft, viele Minen berichten von sinkenden Erzgehalten. Neue Vorkommen liegen oft in schwer zugänglichen Regionen oder politisch instabilen Gebieten. Dadurch steigen die Förderkosten kontinuierlich – ein struktureller Faktor, der langfristig den Goldpreis stützen kann.
ETPs vs. Goldminenaktien
Neben ETPs sind auch Goldminenaktien oder entsprechende Fonds weiterhin beliebt. Diese reagieren meist stärker auf Goldpreisbewegungen, unterliegen aber zusätzlichen Risiken wie politischen Auflagen, Managemententscheidungen oder Förderkosten.
ETPs bieten hingegen ein reines Engagement in den Goldpreis – ohne unternehmerische Einflussfaktoren.
Fazit: Gold als Stabilitätsanker im digitalen Zeitalter
Angesichts der aktuellen makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten – von der US-Zollpolitik über die Einführung des digitalen Euros bis hin zur Geldpolitik großer Zentralbanken – bleibt Gold ein relevantes Instrument zur Diversifikation und Absicherung.
Moderne Investmentlösungen wie ETPs bieten eine zeitgemäße, effiziente Möglichkeit, in das Edelmetall zu investieren – ohne auf die Vorteile physischer Werthaltigkeit verzichten zu müssen.
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