Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren nicht nur unser tägliches Leben grundlegend verändert, sondern auch die Infrastruktur, die diese Entwicklung möglich macht. Daten sind zu einem der wichtigsten Rohstoffe unserer Zeit geworden, und die Nachfrage nach Rechenzentren (Data Centers), die diese Daten speichern, verarbeiten und verteilen, steigt exponentiell. Für Anleger ergeben sich dadurch interessante Investmentmöglichkeiten – insbesondere über ETFs, die in Unternehmen investieren, die von diesem Trend profitieren.
Die Rolle von Rechenzentren in der modernen Wirtschaft
Rechenzentren sind das Herzstück der digitalen Infrastruktur. Sie beherbergen Server, Netzwerkausrüstung und Speichertechnologien, die Unternehmen und Organisationen benötigen, um Anwendungen wie Cloud Computing, Big Data, Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) zu betreiben. Laut Branchenanalysten wird der Markt für Rechenzentren in den nächsten Jahren zweistellig wachsen.
Faktoren, die dieses Wachstum antreiben, sind:
- Cloud-Adoption: Immer mehr Unternehmen migrieren ihre IT-Infrastruktur in die Cloud.
- Zunahme von Streaming-Diensten: Video-on-Demand und Musikstreaming erfordern enorme Datenkapazitäten.
- KI und maschinelles Lernen: Diese Technologien benötigen leistungsstarke Rechenzentren, um riesige Datenmengen zu analysieren.
- 5G-Ausbau: Mit der Einführung von 5G wird der Datenverkehr weltweit weiter ansteigen.
Aktuelle Entwicklungen im Rechenzentrumssektor
Aktuell zeichnen sich mehrere bedeutende Trends im Bereich der Rechenzentren ab:
Steigender Energiebedarf durch KI-Anwendungen: Die zunehmende Nutzung von KI führt zu einem erhöhten Stromverbrauch in Rechenzentren. Beispielsweise verbraucht eine ChatGPT-Suche etwa zehnmal mehr Rechenkapazität als eine herkömmliche Google-Suche.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Angesichts des steigenden Energiebedarfs rückt die Nutzung erneuerbarer Energien und die Implementierung energieeffizienter Technologien in den Fokus. Unternehmen wie Hewlett Packard Enterprise (HP) arbeiten daran, die Abwärme von Rechenzentren für industrielle Prozesse oder Fernwärmenetze nutzbar zu machen.
Infrastrukturinvestitionen: Große Technologieunternehmen investieren verstärkt in den Ausbau ihrer Rechenzentrumskapazitäten. Ein Beispiel hierfür ist die von Microsoft geplante Wiederinbetriebnahme eines stillgelegten Kernkraftwerks, um den Energiebedarf seiner Rechenzentren zu decken.
Warum ETFs eine attraktive Option sind
ETFs bieten Anlegern eine einfache, diversifizierte und kostengünstige Möglichkeit, in den Rechenzentrumssektor zu investieren. Anstatt einzelne Aktien auszuwählen, können Anleger mit einem ETF von der Performance eines gesamten Sektors profitieren. Zudem sind ETFs liquide und transparent, was sie für viele Anleger besonders attraktiv macht.
Drei interessante ETFs für den Rechenzentrums-Sektor
1. Global X Data Center REITs & Digital Infrastructure ETF (Ticker: VPN)
Der Global X Data Center REITs & Digital Infrastructure ETF ist speziell auf Unternehmen ausgerichtet, die in digitale Infrastruktur und Rechenzentren investieren. Der ETF umfasst:
- Data Center REITs: Immobilienfonds, die auf Rechenzentren spezialisiert sind.
- Digitale Infrastruktur-Unternehmen: Firmen, die Netzwerkausrüstung und andere wichtige Technologien bereitstellen.
Dieser ETF bietet Anlegern eine solide Diversifikation innerhalb des Rechenzentrumsökosystems und kombiniert Stabilität durch REITs mit Wachstumschancen.
WKN: A2N9EF
Abgebildeter Index: ISE Cloud Computing Index
Performance in 2024: Der ETF erzielte im Jahr 2024 eine Performance von +39,15%.
2. First Trust Cloud Computing ETF (Ticker: SKYY)
Der First Trust Cloud Computing ETF konzentriert sich auf Unternehmen, die in der Cloud-Technologie führend sind. Cloud-Dienstleister benötigen große Mengen an Rechenzentrumskapazitäten, was diesen ETF indirekt stark mit dem Sektor verbindet. Zu den Top-Positionen des ETFs gehören:
- Amazon Web Services (AWS): Der Marktführer im Bereich Cloud Computing.
- Microsoft Azure: Einer der größten Anbieter für Cloud-Lösungen.
- Alphabet (Google Cloud): Ein weiteres Schwergewicht der Branche.
WKN: A0LE6A
Abgebildeter Index: S&P Global Infrastructure Index
Performance in 2024: +40,66%
3. iShares Global Infrastructure ETF (Ticker: IGF)
Der iShares Global Infrastructure ETF bietet eine breitere Exponierung gegenüber der globalen Infrastruktur, enthält jedoch auch Unternehmen, die stark in den Ausbau von Rechenzentren investieren. Dieser ETF bietet:
- Breite Diversifikation: Neben Rechenzentren auch Investments in Versorgungsunternehmen und andere Infrastrukturprojekte.
- Stabilität durch Dividenden: Viele der enthaltenen Unternehmen bieten attraktive Dividendenerträge.
WKN: A2P0T0
Abgebildeter Index: Global X Data Center REITs & Digital Infrastructure Index
Performance in 2024: +23,43%
Chancen und Risiken
Wie bei jedem Investment gibt es auch bei ETFs Risiken. Anleger sollten sich bewusst sein, dass:
- Marktvolatilität: Technologiewerte sind oft volatiler als der Gesamtmarkt.
- Regulatorische Risiken: Datenschutzgesetze und Vorschriften könnten das Wachstum der Branche beeinflussen.
- Konkurrenzdruck: Der Markt für Rechenzentren ist wettbewerbsintensiv, und kleinere Anbieter könnten von größeren Playern verdrängt werden.
Dennoch überwiegen die Chancen angesichts der langfristigen Wachstumsprognosen für digitale Infrastruktur.
Fazit
Der Rechenzentrumssektor befindet sich im Januar 2025 in einer dynamischen Wachstumsphase, getrieben durch technologische Innovationen und steigende Nachfrage nach digitalen Dienstleistungen. Anleger, die von diesem Trend profitieren möchten, finden in spezialisierten ETFs wie dem First Trust Cloud Computing ETF, dem iShares Global Infrastructure ETF und dem Global X Data Center REITs & Digital Infrastructure ETF attraktive Investmentmöglichkeiten. Wie bei allen Investments sollten jedoch individuelle Anlageziele und Risikobereitschaft sorgfältig geprüft werden.
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ETFs und Fonds können im Wert fallen und zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Deswegen muss man bei Investments in ETFs und Fonds immer mit seinem Finanzberater Rücksprache halten.
