Die aktuelle Marktlage im April 2025 – Was drückt die Börsen weltweit?

Die Börsen sind im April 2025 von erheblichen Turbulenzen erschüttert worden. Politische Unsicherheiten, eineeskalierende Zollpolitik unter der US-Regierung, eine abkühlende Weltkonjunktur sowie divergierendegeldpolitische Signale der Notenbanken – inklusive der jüngsten Zinssenkung durch die EZB – sorgen fürnervöse Märkte. Inmitten dieser Herausforderungen fragen sich viele Anleger: Ist jetzt wirklich ein guterZeitpunkt zum Investieren? Die Antwort lautet: Ja – mit Weitblick, Strategie und dem richtigen Werkzeug.

ETFs haben sich gerade in Krisenzeiten als robuste Anlageform erwiesen. Sie bieten breite Diversifikation,niedrige Kosten und die Möglichkeit, gezielt auf Trends und Regionen zu setzen. In dieser Analyse beleuchtenwir die Ursachen der aktuellen Marktlage, erklären, warum ETFs auch jetzt sinnvoll sind, und stellen die bestenETF- Kategorien und konkreten Produkte vor, die trotz Unsicherheit langfristiges Wachstum ermöglichen können.

Die internationale Börsenlage ist seit Beginn des Jahres angespannt und hat sich im April nochmals deutlichverschärft. Gleich mehrere Faktoren wirken zusammen und belasten die globalen Finanzmärkte:

  • Geopolitische Spannungen: Der sich verschärfende Konflikt zwischen der NATO und Russland –insbesondere mit Blick auf die baltischen Staaten und die Ukraine – sorgt für anhaltende Unsicherheit.Auch im südchinesischen Meer ist die militärische Anspannung zwischen China, Taiwan und den USAweiter ein Thema. Sanktionen, Gegensanktionen und Drohgebärden lassen das geopolitische Risiko steigen.
  • Zoll- und Handelspolitik: Ein entscheidender Belastungsfaktor ist die neue aggressive Zollpolitik derUS-Regierung unter Präsident Donald Trump. Seit Anfang April gelten erhöhte Einfuhrzölle aufIndustrieprodukte aus Europa, China und Mexiko. Die EU und China haben mit Gegenzöllen reagiert. DieEskalation des Handelskonflikts führt zu Einbußen bei exportorientierten Unternehmen und erschüttertdas Vertrauen in den freien Welthandel.
  • Konjunkturelle Abschwächung: Weltweit mehren sich die Zeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung. Die Industrieproduktion in Deutschland und anderen europäischen Staaten sinkt, Chinas Wirtschaftwächst langsamer als prognostiziert, und auch der US-Arbeitsmarkt zeigt erste Schwächeanzeichen. Unternehmen reagieren mit Investitionszurückhaltung und Personalabbau.
  • Zins- und Geldpolitik: In den USA und Großbritannien haben die Notenbanken ihre Leitzinsen zuletztstabil gehalten. Die Federal Reserve beließ ihren Leitzins zuletzt im März 2025 unverändert bei 4,25–4,50 %, nachdem sie im Dezember 2024 eine erste kleine Zinssenkung vorgenommen hatte. Auch dieBank of England ließ ihren Leitzins im März unverändert bei 4,50 %, wobei einzelne Mitglieder bereitseine Lockerung der Geldpolitik befürworteten. In der Eurozone hingegen kam es am 17. April zu einemRichtungswechsel: Die Europäische Zentralbank senkte ihren Leitzins überraschend von 2,50 % auf2,25 %, um die fragile Konjunktur in der Währungsunion zu stützen. Damit reagieren die

Währungshüter erstmals seit Jahren auf eine sich abzeichnende wirtschaftliche Schwächephase – einklares Signal an die Märkte.

  • Marktvolatilität und Risikoaversion: Die Unsicherheit an den Märkten hat im April 2025 zu einemdeutlichen Anstieg der Volatilität geführt. Der VIX-Index – das sogenannte Angstbarometer – erreichte am7. April einen Stand von 60 und damit den höchsten Wert seit dem weltweiten Ausverkauf im August2024. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch die Ankündigung weitreichender US-Zölle ausgelöst.Auch wenn kurzfristig erhebliche Mittel aus Anleihefonds und Geldmarktfonds abgezogen wurden, zeigtsich insgesamt eine hohe Risikoaversion unter Investoren, die zunehmend auf Liquidität und kurzfristige Sicherheiten achten.

Diese Gemengelage aus geopolitischem Risiko, protektionistischer Wirtschaftspolitik, geldpolitischer Divergenzund schwächelnder Konjunktur sorgt für ein nervöses Börsenumfeld. Viele Anleger ziehen sich zurück – doch fürlangfristig orientierte Investoren eröffnet sich gerade jetzt die Chance, Ǫualitätswerte zu attraktiven Bewertungen ins Portfolio zu holen.

2.   Warum ETFs in Krisenzeiten besonders sinnvoll sind

ETFs bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie gerade in unsicheren Zeiten zu einem bevorzugten Instrument fürAnleger machen:

  • Diversifikation: ETFs investieren nicht in eine einzelne Aktie, sondern in ein breites Portfolio. Dasreduziert das Risiko einzelner Fehlinvestments erheblich.
    • Kosteneffizienz: Die jährlichen Gebühren (TER) sind in der Regel deutlich niedriger als bei aktivgemanagten Fonds.
    • Transparenz: ETFs sind börsennotiert und können jederzeit eingesehen, ge- oder verkauft werden.
    • Liquidität: Die Handelsbarkeit ist hoch – anders als bei vielen aktiv gemanagten Produkten.
    • Langfristiger Vermögensaufbau: Durch den Zinseszinseffekt, Reinvestition von Dividenden undregelmäßiges Sparen lassen sich über Jahre solide Vermögenswerte aufbauen.

Gerade in der aktuellen Situation sind ETFs eine überlegene Anlageform, weil sie es ermöglichen, systematischund flexibel in Chancenmärkte zu investieren, ohne unnötige Risiken einzugehen.

3.   Globale Basis-ETFs – Fundament für langfristiges Wachstum

Globale ETFs gelten als Grundbaustein eines gut strukturierten Portfolios. Sie streuen das Risiko über Länder,Branchen und Währungen hinweg und reflektieren die Entwicklung der Weltwirtschaft. In einem Umfeldzunehmender Unsicherheit bieten sie Stabilität durch breite Diversifikation.

Warum gerade jetzt?

Die jüngsten Kurskorrekturen haben viele Ǫualitätsaktien günstiger gemacht. Wer global investiert, setzt nichtauf einzelne Märkte, sondern partizipiert an der Erholung ganzer Volkswirtschaften. ETFs auf den MSCI Worldoder ACWI eignen sich hervorragend, um von einer künftigen Normalisierung zu profitieren.

Empfohlene ETFs:
  • iShares Core MSCI World UCITS ETF (IE00B4L5Y983)
    • Xtrackers MSCI ACWI UCITS ETF (IE00BGHǪ0G80)
    • Amundi Prime Global UCITS ETF (IE0009DRDY20)
4.   Defensive ETFs – Stabilität in stürmischen Zeiten

Defensive ETFs konzentrieren sich auf Unternehmen oder Anlageklassen, die auch in wirtschaftlich schwierigenZeiten vergleichsweise stabil bleiben. Dazu gehören beispielsweise Versorger, Gesundheitsdienstleister oderkurzlaufende Staatsanleihen.

Warum defensive ETFs jetzt besonders sinnvoll sind

Inmitten geopolitischer Unsicherheiten und konjunktureller Schwächephasen suchen viele Anleger nachSicherheit. Defensive Sektoren, wie Gesundheit oder Basiskonsumgüter, weisen in der Regel geringereSchwankungen auf. Gleichzeitig bieten Dividendenstrategien eine laufende Ertragsquelle, während Anleihe-ETFsSchutz vor Aktienrisiken bieten können.

Empfohlene defensive ETFs:
  • iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF (IE00B8FHGS14)
    • Franklin European Ǫuality Dividend UCITS ETF (IE00BF2B0L69)
    • Xtrackers II EUR Government Bond 1-3 UCITS ETF (LU0290355717)
5.   Themen-ETFs – Zukunftstrends als Renditequelle in unsicheren Zeiten

Während klassische Aktienindizes unter Druck stehen, bieten sogenannte Themen-ETFs eine Möglichkeit, gezieltin strukturelle Zukunftstrends zu investieren.

Warum sind Themen-ETFs gerade jetzt relevant?

In unsicheren Marktphasen suchen viele Anleger nach „Growth-Inseln“ – also nach Branchen oder Themen, dieweitgehend unabhängig vom konjunkturellen Zyklus wachsen. Themen-ETFs bieten eine Möglichkeit, dieseSegmente gezielt abzubilden. Zwar sind sie volatil und oft stark wachstumsorientiert, dafür aber auch mit einem enormen langfristigen Renditepotenzial ausgestattet.

Empfohlene Themen-ETFs (handelbar in Deutschland):
  • iShares Digital Security UCITS ETF (ISIN: IE00BG0J4841)
    • LCG Battery Value-Chain UCITS ETF (ISIN: IE00BF0M2Z96)
    • VanEck Sustainable Future of Food UCITS ETF (ISIN: IE0005B8WVT6)
6.   Regionale ETFs – Wachstumschancen jenseits der etablierten Märkte

Während die großen Industriemärkte derzeit unter Druck stehen, bieten bestimmte Schwellenländer und aufstrebende Regionen vielversprechende Perspektiven.

Warum regionale ETFs jetzt besonders attraktiv sind

Insbesondere Asien und Lateinamerika zeigen sich im aktuellen Börsenumfeld robuster. Indien etwa wächst trotzglobaler Unsicherheiten mit hoher Geschwindigkeit weiter.

Auch Länder wie Brasilien und Indonesien profitieren von einer wachsenden Mittelschicht, infrastrukturellenInvestitionen und günstigen Rohstoffpreisen.

Empfohlene regionale ETFs (handelbar in Deutschland):
  • iShares MSCI India UCITS ETF (ISIN: IE00BZCǪB185)
    • Xtrackers Nifty 50 Swap UCITS ETF (ISIN: LU0292109690)
    • Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF (ISIN: LU1681045370)
7.   Aktive ETFs – Flexibilität und Strategie in einem Produkt

Aktive ETFs sind in der Lage, sich rasch auf neue Marktgegebenheiten einzustellen. Sie können beispielsweisebei geopolitischen Verwerfungen Regionen oder Branchen unter- oder übergewichten.

Empfohlene aktive ETFs:
  • JPMorgan Global Equity Premium Income UCITS ETF (ISIN: IE000WX7BVB0)
    • Fidelity Sustainable Research Enhanced Global Equity ETF (ISIN: IE00BKSBGV72)
    • BNP Paribas Easy ESG Momentum Europe UCITS ETF (ISIN: LU1377382012)
8.   Fazit – In der Krise investieren, mit Weitblick profitieren

Die weltweiten Finanzmärkte stehen im April 2025 unter massivem Druck. Politische Unsicherheiten, die neueaggressive Zollpolitik der USA, eine konjunkturelle Abkühlung sowie geldpolitische Bremsmanöver haben dasBörsenklima stark eingetrübt. Anleger fragen sich, wie sie ihr Kapital schützen und dennoch langfristigVermögen aufbauen können.

Die Antwort darauf ist differenziert – aber nicht pessimistisch. Denn gerade in Phasen erhöhter Volatilität undKursrückgänge eröffnen sich für langfristig orientierte Investoren attraktive Einstiegsmöglichkeiten. HistorischeDaten belegen: Wer in Krisen investiert, profitiert überdurchschnittlich stark von nachfolgenden Erholungsphasen.

ETFs bieten dafür ein flexibles, transparentes und kosteneffizientes Instrumentarium. Die hier analysiertenETF-Kategorien – von globalen Basis-ETFs über defensive und thematische Strategien bis hin zu regionalenWachstumsmärkten und aktiven Ansätzen – zeigen die ganze Bandbreite moderner Portfolio-Gestaltung.

Strategische Empfehlungen für die Praxis:
  • Breite Basis schaffen: Ein global gestreuter ETF wie der iShares Core MSCI World oder der AmundiPrime Global bildet das Fundament jedes Portfolios.
    • Stabilität integrieren: Defensiv ausgerichtete Produkte – etwa Minimum Volatility oderDividenden-ETFs – können Schwankungen abfedern.
    • Chancen nutzen: Themen- und Wachstumsregionen bieten strukturelle Trends, die langfristig überdurchschnittliche Erträge liefern können.
    • Flexibilität einbauen: Aktive ETFs erlauben taktische Steuerung und ermöglichen es, gezieltauf Entwicklungen zu reagieren.
    • Langfristigkeit bewahren: Regelmäßiges Investieren, z. B. über Sparpläne, Disziplin und ein kühlerKopf sind entscheidend für den Anlageerfolg.

Wer diese Grundprinzipien beachtet, kann auch in schwierigen Zeiten ruhig schlafen – und mit der richtigenMischung an ETFs das Fundament für künftigen Wohlstand legen.

Disclaimer

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